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Sunday, September 23, 2012

3 September Haiku


Morgenlicht erhellt
lebhaft zart Gefunkel im
Rosentautropfen.


Septembermorgen
Schmeichelt dem Fluss mit Nebel,
Verdrängt den Sommer.


Ein Blatt greift kräuselnd
Nach wärmenden Sonnenlicht,
schminkt sich gold, braun, rot.

Monday, February 14, 2011

Drei Dreizeiler No. 35

Schemen

Erwartungsvolles Schweigen
störte den Gedanken
auf seinem Weg zum Wort.

Der feine, verletzbare Schatten
einer so schönen Frau,
lief desolat hinter ihr her.

Tränen löschten das Licht,
bang legte sich ihr Finger
auf gepresste Lippen.


Photo:
Art of Trees, Crown Plaza, Chicago

Wednesday, January 19, 2011

Drei Dreizeiler No. 34

Widerhall

Groll in ihren Augen, erregte
Wortfetzen in seinem Ohr,
der Espresso noch bitterer im Gaumen.

Seit er denken konnte,
war er auf dem Sprung,
geängstigt vom Beständigen.

Ihren Blick verstand er so,
dass er jetzt nichts fragen durfte.
Sie nickte eilig.

Saturday, January 8, 2011

Drei Dreizeiler No. 33

New York City II

Hektisches Grollen nach Uptown -
nur Fremde um jeden herum:
“Don’t gorge me“.

Aus den Schächten
hinauf zur Penn Station,
flammt Neon gegen Tageslicht.

Das Crescendo der 7Ave,
durchatmen zwischen Wolkenkratzern,
den Arm nach einem Taxi reckend.


Photo: Central Station, New York City

Sunday, May 23, 2010

Drei Dreizeiler No. 32

Vakuum

Sei einfach Du,
sagten ihre Katzenaugen und sie
wandte sich in vollendeter Anmut ab.

Immer wenn er
am Entrücktesten war, sprang
sie ihn aus dem Nichts an.

Mich überkommt das Verlangen,
ihn ein wenig zu quälen -
noch einmal könnte ich mich beherrschen.

Saturday, March 20, 2010

Drei Dreizeiler No. 31


Beigeschmack

Mit dem Rücken zur Wand,
Begriff sie jäh das Unausgesprochene
Zwischen seinen Worten.

Oder war doch alles erfunden?
Lachte er sie an - und
Ihr Gesicht verlor an Lebendigkeit.

Mit ausdrucksloser Entrücktheit
Vergötterte sie vorübergehend
Ihre nicht greifbaren Erinnerungen.

Monday, February 15, 2010

Drei Dreizeiler No. 30


Gespenster

Geliehene Gedanken
Bleiben leer und hungrig,
Verpuffen spurlos.

In seinen Augen entdeckte sie
Ihre von Küssen geschwollenen Lippen,
Und erneut entfachte die Glut.

Scher dich zum Teufel,
Dachte sie und wünschte sehnend,
Es über die Lippen zu bringen.

Thursday, February 4, 2010

Drei Dreizeiler No. 29


Schimmer

Nach dreizehn Jahren
Kindheit im dürren Dunkel,
Blitzte in der Ferne ein Licht.

Ruhend auf dem Bündel
Seines Seins, verspürte er jäh,
Wie flüchtig die Tage enteilten.

Ist der Todeswunsch
Ein Engel weit entfernt, lässt sich
Menschsein besser ertragen.

Thursday, January 7, 2010

Drei Dreizeiler No. 28


Du und Du

Er ging weiter,
ließ sie schwanger zurück -
trotzig liebte sie ihn mehr als zuvor.

Als er zurück kehrte
um neu zu beginnen, sagte sie:
Du bist frei.

Er nahm seinen Blick
aus ihren Augen, als er seine,
ihm peinliche, Röte verspürte.

Friday, November 27, 2009

Drei Dreizeiler No. 27


Gunst des Augenblicks

Einfach nur dasitzen,
Worte einander zudenken,
in den Augen lesen.

Hastige, unbedachte Worte
verlassen zischelnd den Mund,
verpuffen auf dem Weg zum Ohr.

Eine zweite Chance,
ja - wenn du willst,
aber ohne mich.

Saturday, November 21, 2009

Drei Dreizeiler No. 26

Horizont

Nach und nach polierte die Gefährtin
Glanz in sein Leben,
bis es ihm nicht mehr nur lästig erschien.

Nach Worten so schön,
dass du weinst,
such’ ich mein Leben lang.

"Ich verstehe dich."
Sie küsste ihn zärtlich und erwiderte:
"Nein, das glaub' ich nicht."

Friday, October 23, 2009

Drei Dreizeiler No. 25


Rest

Sie verließ die Müllhalde
ihrer Kindheit fluchtartig -
und wurde zur Frau.

Als ihr das Leben begegnete,
war sie gerüstet – doch es flog
ihr in kleinen Teilen wieder davon.

Er sah der Erosion entgegen,
die Wahrheit zerbröselt zu Sand,
zumindest gab es keine Trümmer.

Tuesday, October 6, 2009

Drei Dreizeiler No. 24


Verheißung

Jeder Schritt von dir
ist einfach, nachvollziehbar
und notwendig.

Ich werde, was wir
denken und träumen,
sonst nichts.

Als Worte ausblieben,
vertrauten sie sich abermals
ihrer Liebe an.

Thursday, September 3, 2009

Drei Dreizeiler No. 23

Konfusion

Brennnesseln wuchern
hinter verwittertem Zaun,
Berührung ersehnend.

Alles Chaos hat Ordnung,
vom Anfang zum Ende,
da geschieht, was soll.

Er kam alt und grau
aus der Fremde zurück,
um schließlich Freiheit zu finden.

Saturday, August 22, 2009

Drei Dreizeiler No. 21

Wallung mit Haiku

Ihr einfaches, unstrukturiertes Denken
versetzt ihn in stete Begeisterung
und stillt seinen Durst nach Liebe.

Schatten im Vollmond,
Zauber der Farblosigkeit,
rätselhaft und schön.

Der Magen dreht sich
ihrem stockenden Herzen entgegen,
als er morgens nach Hause kam.

Monday, July 27, 2009

Drei Dreizeiler No. 20

Mangel

Es war wohl ein kostbarer Tag,
dachte er eben noch, als die Nacht
die Regie der Träume übernahm.

Die makellose Freundschaft,
von der sie phantasierten,
fiel ihren Schwächen zum Opfer.

Ohne böses Wollen wurde,
als sie sich dennoch trennten,
der Erfolg zur Niederlage.

Sunday, July 19, 2009

Drei Dreizeiler No. 19

Zweifel

Sie tat, was er sagte,
elend in der Ahnung,
eher zu tun, was er meinte.

Verkrampft und verwirrt,
fanden sie keine Linderung
für ihre wunden Gewissheiten.

Willst du die Welt betrachten,
nimm eine Wendeltreppe - und hochachte,
wenn dir nicht schwindlig wird.

Friday, July 10, 2009

Drei Dreizeiler No. 18

Schummer

Warum gerade Du?
Sie liebte ihn heftiger,
als alle Anderen zuvor.

Wenn wir uns eher erreicht,
wäre es so gewesen, wie
bei allen Anderen zuvor?

Bedacht lernten sie,
Geheimnisse zu respektieren,
Eitelkeiten verscheuchend.

Wednesday, July 8, 2009

Drei Dreizeiler No. 17

Schwärmer

"Killing me softly",
summte sie stumm - versunken
in seinen geweiteten Pupillen.

Der Geist, der nicht nach
Verbotenem greift,
bringt sich selber zur Strecke.

Sie taxierte seine Geliebte abschätzend.
Als sich ihre Blicke trafen, verspürte sie
verwundert stilles Entzücken.

Monday, July 6, 2009

Drei Dreizeiler No. 16

Springflut

Während er sich zu Turandot rasierte,
gaukelte ihm der kalte Stahl
sich blutrot einfärbender Schaum vor.

Vater fürchtet ihre Pubertät.
Obwohl sie noch nicht so weit war,
schlug er sie in die Kindheit zurück.

Er aß Götterspeise zu Sarastros Chor,
als sie ihn, mit tiefem Dekolleté,
um einen Happen anlächelte.


© Photo & Poem Juergen Kuehn

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