Aegaeis - Morgenfrühe
Das frühe Licht der Sonne
strömt violett und rotgold himmelwärts,
taucht ein die Wasser der Aegaeis
in zaubergleiches Farbenspiel.
Wolkenklarer Himmel glüht
dem jungen Tag entgegen,
der sich noch ziert,
aus seiner unverbrauchten Stille
der Dämmerung zu weichen.
Vormittag
Licht fällt schräg,
sich glitzernd brechend,
in ruhig trägem Wellenspiel;
bricht sich in Bläuen grenzenlos.
Türkisbleu an lichtem Saphirblau spielt,
gesäumt von tonig samtem Weiß,
verliert sich in tiefem Smaragd -
hinaus in satinblaue Weite,
grenzt flimmernd gegen
das Azur des
Himmels.
Mittag
Weich hingetupfte Schatten
an weiß getünchter Wand
in schattig kühlem Atrium -
ein uralter Walnussbaum,
sich sattgrün reckend,
gegen sommerblauen Himmel,
sich ruhend in samtener Brise,
die mit mildem Salz verwöhnt.
Nachmittag
Es frischt auf,
unruhig kräuselt die See.
Farben verlieren das Blau
Wolken türmen in Grau.
Spiegeln ihr Bild
gebrochen im Wasser.
Glückloser Sonnenversuch
dagegen zu halten, neues Dunkel
nimmt ihr schnell jede Lücke.
Urkräfte noch spielend
ineinander verstrickt,
als der Wind zu fauchen beginnt.
Die eben noch ruhige See
tost im Gebrüll
des zwingenden Sturms.
Der Abend
Vor dunklem Wolkengebäll,
betrogen um ihre Dämmerung,
ruft die Stille der Nacht.
Der müde Sturm sucht seine Ruhe,
die wühlende See verliert ihre Gischt
und beginnt im ruhig werdenden Wasser
den nachtblauen Himmel zu spiegeln.
Der jetzt samtene Wind
lässt sein Tosen vergessen,
die klärende Nacht bringt tiefen Schlaf.
© Juergen Kuehn
(07/2002)
Lieber Jürgen,
ReplyDeleteeinfach wunderbar, Poesie vom Feinsten...
Herzlichst und liebe Grüsse
Hans-Peter
Vielen Dank, Hans-Peter.
ReplyDeleteDie Aegaeis, welch Wunder,
hat mich vielmals verzückt.
Herzlicher Gruß
Juergen
die Aegaeis ist eindeutig weiblich, ein solches Farbenspiel "schaffen" nur Frauen ;)
ReplyDeleteHerzlich Monika
es sind diese unvergleichlichen "blauen" Augenblicke zwischen Tag und Traum und deine wundervollen Verse schaffen es auf zarte und doch eindrucksvolle Weise sie hervor zu zaubern.
ReplyDeleteein tiefes gutes Wochenende für Dich lieber Jürgen,
in träumerischer Verbundenheit
isabella
Nicht nur das Fabenspiel, Monika,
ReplyDeletedie Schönheit der Aegaeis wird durch ihr Temperament unterstrichen.
Aus wahrlich heiterstem Himmel verwandelt sie sich unerwartet mit
heftigen Fallwinden in eine tosende See.
Mit herzlichem Gruß
Juergen
Herzlichen Dank
ReplyDeletefür Deine guten Wünsche, Isabella.
Es sind alte Verse aus meinem Reisetagebuch,
die mir die letzten Tage des Winters bändigen.
Mit liebem Gruß aus Marburg
Juergen
Guten Abend Jürgen,
ReplyDeleteich habe Deinen schönen Kommentar eben bei Isabella gelesen und bin neugierig geworden. Ich bin ganz betroffen von diesen ganz wunderbaren Gedichten mit den warmen schönen Bildern dazu.
Ich komme wieder, ganz bestimmt!
Einen guten friedlichen Abend wünscht
Renée
Herzlichen Dank für's Vorbeischauen, Renée!
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